„Deutschland in unruhigen Zeiten!“ 26.02.20
Politischer Aschermittwoch der Licher CDU
„Deutschland in unruhigen Zeiten“, so lautete das Thema zu unserem politischen Aschermittwoch im Dorfgemeinschaftshaus in Bettenhausen. Wir haben Dr. Lars Witteck, ehemaliger Regierungspräsident des Regierungsbezirks Gießen, gewinnen können. Und er hat eine sehr bewegende und interessante Rede gehalten.
Der Aschermittwoch ist der Beginn der Fastenzeit, einer Zeit der inneren Einkehr und des Findens zu sich selbst. „Leider ist die heutige Zeit nicht gut dafür geeignet! Nach meinem Empfinden befinden wir uns heute in einer Zeit des Aufgewühltseins, des Zornigseins und in der Gefahr eines Verfallens in Partikulargruppen!“ Das waren die Worte von Lars Witteck.
Feuerwehrleute werden behindert, Polizisten mit Böllern beworfen, jeglicher Respekt vor den staatlichen Organen scheint geringer zu werden oder ganz zu verschwinden. Und plötzlich kommt wieder Rechtsterrorismus hervor! Und das alles ist nur die Spitze des Eisberges – Wut und massive Pöbeleien sind an der Tagesordnung und kommunale Politiker werden immer wieder bedroht.
Und genau das macht auch vor Lich keinen Halt: „Die Debatte um ein Gewerbegebiet – seit Jahren geplant – ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Und was hier in den vergangenen Monaten passiert ist, ist gar nicht mehr so fern von körperlicher Gewalt! Ich glaube, dass unsere Gesellschaft an einem brandgefährlichen Punkt angekommen ist.“ Lars Witteck nahm kein Blatt vor den Mund und gab auch mögliche Antworten, woher dieser Zorn und die Verunsicherung in der Bevölkerung herkommt:
- Fehlende Vorbilder in Politik und Wirtschaft
- Überforderung durch Geschwindigkeit, Komplexität und Digitalisierung
- Neid
- Mangelnde Wertschätzung
„Wir sollten den Fokus wieder auf die wichtigen Dinge legen. Wir brauchen wieder Werte, für die wir aktiv einstehen, wir brauchen Respekt und Engagement, die wir auch anerkennen sollten. Und vor Allem sollte man den Blick auch darauf lenken, was gut in Deutschland ist – nicht immer nur Negatives betrachten! Wir dürfen nicht den Schreiern den Diskurs überlassen, sondern können selbst aufstehen und mutig sein.“
Wie Recht Dr. Lars Witteck doch hat. Vielen Dank für diese wunderbare Rede!!!
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